Oberstedten ab 1945

Geschichte Oberstedtens ab 1945

Die ersten Jahre nach dem Krieg sind noch geprägt von mancherlei Entbehrungen, insbesondere die schlechte Ernährungssituation macht den Menschen schwer zu schaffen. Doch allmählich verbessern sich die Lebensbedingungen und nach der Einführung der Währungsreform (1948), der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (1949) und dem langsam einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwung zu Beginn der 1950er Jahre bieten sich plötzlich nicht für möglich gehaltene Perspektiven, man beginnt wieder damit, klar umrissene Ziele zu verfolgen.

Bis zum Ende der 1950er Jahre, hatte Oberstedten, wenn auch nur eine vorübergehende Bedeutung als wichtiger Standort für die Obstverwertung. Noch im Jahr 1950 – so ist jedenfalls nachzulesen – haben im Bereich der Gemarkung Oberstedten rund 15.000 Mirabellenbäume (eine kaum mehr vorstellbare Zahl) gestanden, die von ihren Besitzern vollständig (heute auch unvorstellbar) abgeerntet worden sind und deren Ertrag oft eine willkommene Nebenerwerbsquelle dargestellt hat.
Ein wichtiger Markstein in der Nachkriegsgeschichte der Gemeinde Oberstedten ist der 1957 gefasste Entschluss der Gemeindevertretung, eine 21 Hektar große Fläche – das sogenannte Eichwäldchen – als Baugebiet auszuweisen.

Was tut sich sonst noch in dem aufstrebenden Taunusdorf? Im Jahr 1958 wird eine Kläranlage in Betrieb genommen und die Bohrungen zur Gewinnung des lebensnotwendigen Trinkwassers erbringen nach anfänglichen Fehlschlägen gute Ergebnisse. Zahlreiche Neubauten werden in Angriff genommen und nacheinander verwirklicht – genannt seien hier die Grundschule (1966), die Mehrzweckhalle, der man den Namen „Taunushalle“ gibt (1967), die Altenwohnanlage (1969) und der Kindergarten (1971).

Kaum vier Jahrzehnte später hat aber die 1966 errichtete Grundschule wieder ausgedient und wird im Herbst 2003 aufgrund der als nicht sanierungsfähig eingestuften Bausubstanz zugunsten eines auf demselben Grundstück zu errichtenden Neubaus abgerissen. Während der Bauphase sind die Grundschüler in den ehemaligen Pavillons der Frankfurt International School in der Oberurseler Marxstraße untergebracht. Zum Transport der Kinder wird eigens ein Schulbusverkehr organisiert. Nach gut siebenmonatiger Bauzeit wird die neue Schule mit angegliedertem Betreuungszentrum, die nun „Dornbachschule“ heißt, im Januar 2005 ihrer Bestimmung übergeben.
Seit den frühen 1970er Jahren werden in unserem Dorf bzw. Stadtteil zahlreiche neue Wohngebiete geplant und ausgewiesen, um dann über oft lange Zeiträume hinweg schrittweise verwirklicht zu werden – so zum Beispiel im Gebiet Usinger Straße / Hasengarten und im Bereich des Grünwiesenweges und der Straße „In den Steckengärten“ zwischen der Mittelstedter Straße und dem Häuserweg. Das Neubaugebiet „Am Mergelgarten“ zwischen den Straßen „Am Alten Bach“ und „Im Gartenfeld“ ist weitest erschlossen.

Nachstehend nun ein kurzer Blick in die Einwohnerstatistik Oberstedtens seit 1945:
  • 1946 (2150),
  • 1950 (2405),
  • 1955 (2350),
  • 1961 (3266),
  • 1964 (ca. 3500),
  • 1967 (ca. 3800),
  • 1970 (ca. 4400). 
Wenige Monate vor der Eingemeindung in die Stadt Oberursel (31.12.1971) wohnten in Oberstedten 4657 Einwohner/innen.
Durch einen konsequenten Zuzug wuchs die Einwohnerzahl in Oberstedten stetig an:
  • 2012 (6421),
  • 2015 (6480),
Heute leben in den am südöstlichen Fuße des Taunus gelegenen Stadtteil Oberstedten fast 6.600 Einwohner/innen.
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